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Markus Gläser Johannes Marmon Astrid Ochsenreither
keep it simple_

keep it simple curtains madrid 07 19.01.2007 - 22.01.2007
Erste Assoziationen mit dem Thema "Vorhang" waren für uns die Trennung zweier Räume, die Trennung von Innen und Außen, von Davor und Dahinter - Trennung zum Schutz, Schutz der Privatsphäre, des Intimen.
Ein Vorhang trennt - immer mehr oder weniger - Sichtbares von Unsichtbarem, je nach Betrachtungsposition.
Auf Personen bezogen handelt es sich um Sehen und Gesehen werden, sich verstecken oder zeigen, beobachtet werden oder unbeobachtet sein.

Mit dem Übergang vom einen zum anderen zu spielen, die Grenze sichtbar, fühlbar, bewusst zu machen – das war unser Ziel.
Und beim Betreten unserer letztlichen Installation wurde uns und anderen Betrachtern unmittelbar bewusst, wie wenig bewusst wir uns tatsächlich sonst in beobachtete oder unbeobachtete Räume begeben. Wie beobachtet wir oft sind, auf Schritt und Tritt erfasst von Überwachungskameras. Oder eben nicht überall – aber wer weiß schon, wo man sich sicher und unbeobachtet fühlen darf?

Nach vielen Ansätzen und Ideen zu Installationen, die Menschen auf der Straße zu Reaktionen provozieren sollten, Ansätzen mit mehreren Kameras und Computern, Bildschirmen und Projektionen und den damit verbundenen technischen Schwierigkeiten und der wachsenden Komplexität hieß es schliesslich "keep it simple":
Anstatt unter künstlichen Voraussetzungen Reaktionen zu erzeugen, hielten wir uns an das unmittelbar ohnehin bereits Vorhandene: Die Kameras, die überall und rund um die Uhr im IED aufnehmen, wer was wann mit wem wo tut.

Wir widmeten uns der Kamera im Eingangsbereich und skizzierten mit Streifen an Wänden, Boden, Decke und Mobiliar den Bereich des von der Kamera "beobachteten" Raumes. Diese Markierung machte den bereits zuvor vorhandenen Raum nun auch als solchen erlebbar - das Überschreiten der Grenze war nun für alle Beteiligten ein bewusstes, man konnte entscheiden, ob man im Sichtfeld oder ausserhalb desselben stehen wollte. Zu Gute kam uns, dass sich direkt im Eingangsbereich auch der Empfangstresen befand, an dem auf einem Monitor die Aufzeichnungen der Kamera zur Kontrolle widergegeben wurden - dadurch wurde der tatsächliche Bezug der Linien im Raum zum beobachteten Feld der Kamera nochmals verdeutlicht und für die Betrachter nachvollziehbarer.