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West goes East: "Sitting" Prof. Hansjerg Maier-Aichen 05/2005 - 01/2006
Einen großen Teil unseres Tagesablaufes verbringen wir im Sitzen.
Ein weiteren nicht unerheblichen Zeitanteil verbringen wir im Zustand des Liegens.
Die Zeit aktiver Bewegung außerhalb dieser beiden körperlichen „Positionen“ schrumpft zunehmend. Sie wird heute teilweise durch ganz bewusste körperliche
Aktivitäten (Sport) erhöht, spielt aber im täglichen Leben eine immer geringere Rolle.

„Sitzen“ repräsentiert in allen Kulturen eine ruhende und entspannende Funktion.
Man sitzt beim Essen, beim Kommunizieren, beim Zuhören, beim Arbeiten.
Man sitzt auf dem Stuhl (hart), dem Sofa (weich), manche sitzen auf dem Boden.
Einige ethnische Volksgruppen verweilen beim Essen oder beim Kommunizieren
am Boden (Burma, Thailand, Japan).
Man sitzt ganz privat, in kleineren Gesellschaften aber auch öffentlich in Parks und auf Plätzen.
Vom Hocken, über das Sitzen bis zum (An)Lehnen bringen wir unsere Körper in
symptomatische Ruhestellungen, die wir auf sehr charakteristische Weise variieren. Körperhaltungen werden sichtbar und spürbar und schaffen Bilder und Stimmungen von großer Intensität, i.e. jüngst vor dem Petersdom in Rom, oder das bodennahe Hocken bei den letzten politischen Demonstrationen in Burma und Thailand.
In allen Positionen jedoch vermittelt das Sitzen, im Gegensatz zum Stehen, eine bestimmte Form körperlicher Gelöstheit, Ruhe und entspannte Haltung.
Gleichzeitig sprechen wir von einem bequemen, ja gesunden Sitzen beim Arbeiten. Ergonomische, physiologische und chiropraktische Erkenntnisse ermöglichen ein optimiertes Arbeiten ohne zuviel Belastung.

Wir wollen versuchen, neben all den funktionalen Überlegungen zum Thema „Sitzen“, die weitgehend bekannt und durch zahllose mehr oder minder geglückte Möbelbeispiele dokumentiert sind, andere, erweiterte und neue Formen des Sitzens zu erarbeiten, uns hier also deutlich auf Neuland begeben.
Vor dem Hintergrund zweier sehr unterschiedlicher Kulturräume (Europa und China) erwarten wir durch gegenseitige Inspirationen innovative Modellösungen auch in Grenzbereichen zwischen klassischen Funktionen und visionären Perspektiven.
Weit über das Angebot von reinen Sitzlösungen hinaus interessieren hier kommunikative Ansätze, soziokulturelle Anregungen, oder (visuelle) Recherchen
über aktuelle Zustände im öffentlichen Raum. Die Wahrnehmungsebene über existierende Modelle lässt möglicherweise neue Ansätze zu.

Die großen Entfernungen zwischen D und China fordern uns auf, „ einfach zu transportierende Ideen und Vorschläge“ zu erarbeiten und auf mächtige Modelle bzw. Prototypen ganz zu verzichten. Greifen wir den Begriff eines Labors auf und „forschen“, dass es „dampft und zischt“!

Zwischen Studenten der HFG und der Studentengruppe der Hangzhou Universität soll permanent ausgetauscht, vertieft und visualisiert werden.
Dafür soll eine adäquate PC-Plattform eingerichtet werden.